Die erste Pflicht des Muslim ist es, die Schahada zu sprechen. Dieses Glaubensbekenntnis lautet:
Arabisch:
ašhadu an lā ilāha illā ‚llāh, wa-ašhadu anna muḥammadan rasūlu ‚llāh – (أشهد أن لا إله إلا الله وأشهد أنّ محمدا رسول الله)
Deutsch: Ich bezeuge, dass es keinen Gott gibt ausser Allah und ich bezeuge, dass Muhammad Sein Gesandter ist.
Der Muslem ist verpflichtet, fünfmal täglich ein Gebet zu verrichten, das von allen Muslimen nach einer festgelegten Formel gesprochen wird. Dazu ruft der Muezzin vor Sonnenaufgang, am Mittag, am Nachmittag, am Abend und vor Einbruch der Dunkelheit alle Gläubigen vom Minarett des islamischen Gotteshauses, der Moschee, auf. Jeden Freitag ruft er dabei die Gläubigen zur gemeinsamen Andacht direkt in die Moschee. An den übrigen Tagen kann auch an anderen Orten gebetet werden, z.B. am Arbeitsplatz oder in häuslicher Umgebung. Die Muslime verrichten das Gebet im Wechsel von Stehen, Beugen und Niederwerfen. Das ist zugleich sichtbarer Ausdruck der Unterwerfung unter den Willen Allahs. Das Gesicht ist beim Beten nach Mekka gewandt, der heiligen Stadt des Islam.
Vor dem Gebet wäscht sich der Muslem mit Wasser. Deshalb befinden sich in den Vorhöfen der Moscheen auch Brunnen oder Wasserbecken. Notfalls kann er die Waschung aber auch mit Sand ausführen.
Zakat ist die sogenannte Almosensteuer, die von MOHAMMED in Anlehnung an christliche und jüdische Sitten geschaffen wurde und die der Erhaltung der Städte, Dörfer und Gemeinden diente. Die Steuer bzw. das Almosen wird von den wohlhabenden Muslimen entrichtet, wodurch der Reichtum „gereinigt“ werden soll.
Heute dient sie neben der Unterstützung der Bedürftigen auch politischen und missionarischen Zwecksetzungen und wird auch zur Finanzierung militärischer Vorhaben verwendet.
Während der Fastenzeit essen, trinken oder rauchen alle Gläubigen, d. h. alle volljährigen Frauen und Männer, einen Monat lang vom Tagesanbruch bis zum Sonnenuntergang nicht. Erst zur Nachtzeit ist es erlaubt, etwas zu sich zu nehmen.
Muslime sagen über den Sinn des Fastens:
„Während unseres Fastens unterdrücken wir jeden Augenblick aufs Neue unser Verlangen und unsere Begierde und bezeugen, indem wir dies tun, dass Gottes Gesetz den Vorrang vor unseren menschlichen Trieben hat. Dieses Pflichtbewusstsein und diese Geduld, die ununterbrochenes Fasten einen vollen Monat lang in uns erwecken, helfen uns, unseren Glauben zu festigen. Die Strenge und Disziplin, die dieser Monat von uns abverlangt, bringt uns in direkte Berührung mit den Tatsachen und dem Ernst des Daseins und hilft uns, unser Leben während der übrigen Zeit des Jahres ganz auf die richtige Unterwerfung unter Gottes Willen auszurichten.“
Das Fasten wird von den Muslimen von einem weiteren Gesichtspunkt aus als bedeutsam gesehen: Der Koran verpflichtet alle Gläubigen, ohne Ansehen ihres Standes, zum Fasten. Das hebt die grundsätzliche Gleichheit aller Menschen hervor und trägt zur Schaffung eines Gefühls der brüderlichen Verbundenheit bei.
Der Fastenmonat Ramadan ist der neunte Monat des islamischen Mondjahres, das 11 Tage kürzer ist als das Sonnenjahr. Jeder islamische Monat verschiebt sich also im Vergleich zu denen des Sonnenjahres um 11 Tage nach vorn. Der Ramadan kann folglich im Laufe der Jahre durch alle vier Jahreszeiten wandern.
Einmal in seinem Leben ist jedem muslimischen Mann, der körperlich und finanziell dazu in der Lage ist, die Pilgerfahrt nach Mekka vorgeschrieben. In Mekka soll er die Kaaba, besuchen. Sie ist das Hauptheiligtum des Islam, das lange vor MOHAMMED erbaut wurde, und das Zentrum der islamischen Welt. Im schwarz verhüllten Gebäude ist ein Meteorit, der Hadjar al Aswad (schwarzer Stein), eingeschlossen.
Vorgeschriebener Zeitpunkt für die Pilgerfahrt ist der letzte Monat des Jahres. Die Gläubigen hüllen sich in ein Pilgergewand: zwei um den Körper geschlungene Tücher und Sandalen. In Mekka angekommen, umschreiten sie mit unbedecktem Kopf siebenmal die Kaaba und besuchen dann weitere heilige Stätten, die mit dem Wirken MOHAMMEDS verbunden sind.